Kompressor (Audio)

 

Kompressoren gehören mit zu den wichtigsten Audio-Werkzeugen. Man setzt sie immer dort ein, wo die Dynamik eines Audiosignals zu gross ist.

 

 

Die erste Grafik zeigt das unkomprimierte Signal - also ohne Kompressor. Mit jedem Dezibel, um welches das Eingangssignal lauter wird, wird auch das Ausgangssignal lauter im gleichen Verhältnis.

 

Stellen wir uns vor, wir haben einen Ton, der mit 60dB Lautstärke in das Mischpult gespielt wird und kontinuierlich lauter wird, bis er 100dB laut ist.

 

Wenn der Ton von 60dB bis 70dB lauter wird, wird auch das Ausgangssignal des Mischpultes im gleichen Verhältnis lauter. Die Proportionalität bleibt erhalten.

Nun kommt der Kompressor zum Einsatz. Die schwarze, dick gestrichelte Linie stellt den Threshold dar. Erreicht das Inputsignal diese Stärke, beginnt der Kompressor damit, das Signal oberhalb des Thresholdes zu reduzieren.

 

Bei unserem Ton wird jetzt das Signal von 60dB bis 80dB nicht verändert. Bei 80dB ist der Threshold erreicht. Ab 80dB bis 100dB wird das Ausgangssignal nicht mehr proportional lauter, sondern es wird weniger laut.

 

Wie stark das Signal reduziert wird, hängt von der "Ratio" ab, also dem Verhältnis der Abschwächung. Die blau gestrichelte Linie wäre eine sanfte Abschwächung, die grün gestrichelte Linie eine mittlere Abschwächung und die rote Linie weist schon eine ziemlich starke Kompression - also Abschwächung des Singals auf.

 

Sobald der Ton jedoch wieder unter 80dB, also dem Threshold liegt, wird es wieder unbeeinflusst ausgegeben.

Ab welchem Wert der Kompressor zu arbeiten beginnt, hängt also vom Threshold ab - der gestrichelten Linie in der Grafik. Dieser Wert lässt sich einstellen. Je weiter der Threshold nach unten geregelt wird (die gestrichelte Linie bewegt sich nach links), desto früher beginnt der Kompressor zu arbeiten.


Je weiter man den Threshold nach oben regelt (nach rechts), desto später greift er ein.

 

Man kann den Kompressor wirkungslos machen, indem man z.B. den Threshold sehr hoch ansetzt - so dass er gar nie mit der Kompression beginnt, oder auch indem man die "Ratio" auf 1:1 einstellt. Dann wird nicht komprimiert.

Und jetzt praktisch?

 

Nehmen wir an, wir haben einen Sänger, der sehr dynamisch singt. An den leisen Stellen müssen wir ihn sehr stark verstärken, damit man ihn gut hört, an den lauten Stellen ist es schon zu laut. Hier hilft die Kompression. Dank dem Kompressor werden die leisen Stellen unverändert und wir können sie auf ein gutes Mass verstärken. Die lauten Stellen werden vom Kompressor abgeschwächt, so dass sie nicht mehr zu laut klingen.

 

Extrem übespitzt könnte man dafür sorgen, dass alles exakt gleich laut klingt und keine Dynamik (Lautstärkeschwankugen) mehr vorhanden ist.

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